The Scribe – der Torahschreiber (Sofer)

Bei den Bibliolog-Grundkursen ist immer wieder die Rede vom schwarzen und vom weißen Feuer:

Esch daat

Dewarim 33:2

Das „schwarze Feuer“ sind die Buchstaben der Torah. Das „weiße Feuer“ sind die weißen Zwischenräume zwischen den Buchstaben und um die Buchstaben herum. Nur beides zusammen ist die GANZE Torah. Dabei kann man die Begriffe „schwarzes Feuer“ und „weißes Feuer“ auf unterschiedenen Ebenen verstehen und interpretieren.

Das „schwarze Feuer“ ist dir wörtliche Bedeutung des Textes (Peschat), das weiße Feuer steht für die Ideen, Auslegungen, Andeutungen hinter dem Text – die Botschaften „zwischen den Zeilen“, die zum Leben kommen, wenn wir mit dem Text in Beziehung treten.

Die schwarzen Buchstaben begrenzen. Zugleich sind sie begrenzt und festgelegt. Die weißen Räume dazwischen verweisen uns auf den Bereich jenseits des Intellekts – des Grenzenlosen, des sich immer Verändernden und Verwandelnden. Sie stehen auch für das Schweigen, für das noch nicht Sagbare, das Unsagbare.

Die weißen Räume zwischen und um die schwarzen Buchstaben herum nehmen zweimal so viel Raum ein wie die schwarzen Buchstaben. Das weiße Feuer bildet die Grundlage für das schwarze Feuer.

Es dauert etwa ein Jahr eine Torahrolle zu schreiben. Sie ist 25 Meter lang. Leon Spanier hat drei Monate mit einem Sofer, Kalman Delmoor, verbracht und ihn in einem 10minütigen Kurzfilm porträtiert. Ein Sofer schreibt Torah-Rollen, heilige Schriften, Mesusot undKetubot (Eheverträge). Kalman Delmoor hat die klassische Ausbildung und interpretiert diese auch neu: So entstehen aus dem hebräischen Alphabet auch Gemälde ( hier auf seiner Website). Der Kurzfilm ist auf Vimeo zu sehen: 

 

 

Mehr zur Entstehung des Films kann man in einem Artikel in der Jüdischen Allgemeinen nachlesen und zwar  hier.

Zum Weiterlesen:
Schwarzes Feuer – weißes Feuer im Bibliolog

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